Wieviel Spielraum hatten Sie beim Entwickeln der Dialoge?
Es brauchte keinen kreativen Spielraum. Alles stand schon im Skript. Deswegen gefiel mir die Tatsache so gut, dass Quentin jedem, der bei den Vorspielproben mitmachen sollte, das ganze Drehbuch zuschickte. Jeder konnte sich damit beschäftigen und sich vorbereiten. Es gab keine Geheimniskrämerei. Bei anderen Auditions kriegt man oft nicht mehr als eine einzige SEITE zugeschickt. Sowas HASSE ich. Es zeigt, dass man nicht daran interessiert ist, was der Schauspieler wirklich zu bieten hat. Es geht nur um einen Vergleich – naja, ein Vergleich mit was eigentlich? Was gibt es da zu vergleichen mit EINER SEITE? Ich brauche das ganze Skript, um mir eine Vorstellung machen zu können, wie ich eine Rolle interpretieren soll.
Der Dialog nimmt in einem Tarantino-Film eine grundlegende Stellung ein. Vereinfacht es die Arbeit eines Schauspielers, wenn der Dialog wie er da steht so treffend ist?
Nein, es macht die Arbeit nicht einfacher. Die Dialoge von Tarantino sind tatsächlich besser als alles andere, was ich sonst je vorgesetzt bekam. Ein Grund dafür, dass sie so gut sind, ist der, dass der Dialog und die Handlung nicht miteinander übereinstimmen. Man spielt nicht das, was die Worte ausdrücken. Es ist
wie im richtigen Leben. Wie hier zum Beispiel. Wir führen diese sehr charmante und immens interessante Konversation – aber in Ihrem Kopf überlegen Sie sich bestimmt dauernd, wie sie das Gesagte in eine journalistische Form bringen können. Oder vielleicht überlegen Sie sich allerhand spannende Fragen, und was dann herauskommt ist doch immer wieder die gleiche Frage, nämlich: «wie ist es, mit Quentin