Es war ein eigenartiger Cocktail von Emotionen, der in dem Moment in mir aufbrodelte. Dem Schock und Entsetzen über das Geschehene beigemischt war ein heftiges Staunen ob dem surrealen Synchronismus vom Tod und dem Abschluss meines Buches. Ein weiterer makaber-glücklicher Zufall war die Tatsache, dass ich mich gerade in Zürich befand und bereits meine übliche Radiosendung mit neuen CDs aus London durchgeführt hatte. Beim Radio wusste man also Bescheid über meine Präsenz in der Stadt und über mein Buch. So wurde ich denn am Freitag von Radiostudio zu Radiostudio gereicht, gefolgt von Zeitungsinterviews und TV-Auftritten. Noch am Freitagmorgen kam auch die Botschaft vom Verlag: man hatte den Druck im letzten Moment stoppen können – ich hätte über das Wochenende Zeit, ein neues Vorwort und ein neues letztes Kapitel zu schreiben. Danach würde die Druckerei und die Buchbinderei um die Uhr arbeiten, damit das Buch früher als geplant in den ersten Julitagen in die Läden käme. Im Bruchteil einer Sekunde war in der Nacht vom 25. auf den 26. Juni aus einem fleissigen Schreiber, der halt mal den Versuch gewagt hatte, eine Michael Jackson-Biographie zu schreiben, ein «Gewinner» geworden, der ohne Zweifel von den traurigen Ereignissen heftig profitieren würde.

Die erste Auflage des Buches wurde flugs von 4’000 auf 16’000 gesteigert, sie war schon dank den Vorbestellungen ausverkauft. Eine zweite Auflage von 10’000 soll auch schon fast weg sein. Lustig auch die Erfahrung, in den Interviews einmal auf der anderen Seite des Mikrophones zu stehen und nachher zu sehen, wie der Interviewer die Antworten ganz anders