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Und ewig nölt der Teeniechor
Noch immer ist «Pushin’ Too Hard», grösster Hit der Sixties-Band The Seeds, ein höchst einnehmendes Kleinod nervenden Garagenrocks. Zusammen mit den 13th Floor Elevators sind die Seeds die vermutlich grösste kleine Band aus dem US-Underground der zweiten Hälfte der Sechziger. Beide Bands verabreichten ihrem Rock’n’Roll eine dicke Spur psychedelischen Fuzz, der durchaus ernst gemeint und folgenreich war. Sie teilten nämlich nicht nur die Vorliebe für scheppernde Gitarren, rasselnde Drums und ein jugendlich-verlorenes Ungestüm, sondern auch eine markant besetzte Lead-Position, deren jeweilige Inhaber auch nach dem Ableben ihrer Bands sehr amtliche, ja vorbildliche Karrieren als von immer neuen Generationen zitierte Drogenirre aufzuweisen haben.
Bei den Elevators war es Roky Erickson, der nach seinem Absturz in die Paranoia überraschend immer wieder mal auftauchte, und auf eher obskuren Labels sympathischen, aber nicht so interessanten psychedelischen Rock produzierte, während er unter der Vormundschaft seines Bruders lebte und wegen Postdiebstahls angeklagt war. Zuletzt allerdings befand er sich offenbar auf dem Weg der Besserung, mit Führerschein und einigen Live-Auftritten.