mir dann das Argument dafür geliefert, das Projekt doch anzugehen. Statt einer «Feldstudie» würde es halt eher ein Schreibtischjob werden, bei dem es darum ging, möglichst viele Quellen zu sichten, zu vergleichen und mit journalistischer Spürnase auszuschnüffeln, welche glaubwürdig waren und welche nicht. Dabei dürfte ich den meisten anderen Möchtegern-Jackson-Biographen gegenüber einen grossen Vorteil gehabt haben: seit den frühen 1980er Jahren führe ich ein Archiv von vorab britischen Zeitungsausschnitten und Zeitschriften – die Mäppchen, Papierberge und Musikbücher füllen mitlerweile ein ganzes Zimmer. Ausserdem konnte ich auf meine eigenen Interviews zurückgreifen – darunter Janet Jackson und Jermaine Jackson sowie Ne-Yo, der erst vor kurzem davon sprach, dass er daran sei, für Michael neue Songs zu schreiben.
Meine Bedenken, ein Buch verfassen zu können, das nicht einfach bereits vorhandene Quellen wiederkäuen würde, wurden einigermassen beseitigt, als ich anfing, die wenigen Bücher über Michael Jackson zu durchforsten, die zu dem Zeitpunkt – also im vergangenen April – erhältlich waren. Die Auswahl war dürr. Es gab einerseits die umfassende, definitive Biographie von J. Randy Taraborrelli. Sie ist ein paar Jahre alt, kann aber in punkto akribischer Facts-Forschung kaum verbessert werden. Dann gab es den interessanten, aber effekthascherischen Essay über die Bedeutung der «Figur» Jackson von der amerikanischen Akademikerin Margo Jefferson. Des weiteren war ein Buch vom Engländer Lynton Guest über Jacksons Beziehung zur Plattenfirma CBS/Sony erhältlich, und eines von Aphrodite Jones über den