Black and White: Künstler, die Schranken durchbrachen
Michael Jackson hat es mit seinen Platten geschafft, sowohl das schwarze wie das weisse Publikum anzusprechen. Er ist beileibe nicht der einzige und war auch nicht der erste. Die nachfolgende Liste ist natürlich keinesfalls erschöpfend. Zum Beispiel fehlen Crossovers aus dem Afrikanischen und Lateinamerikanischen. Zudem hört die Liste in den frühen 1990er Jahren auf – da es seither ja praktisch zum guten Ton gehört, schwarze Musikstile (seien sie aus Afrika, USA oder Südamerika) mit weissen Elementen zu vermischen.
Bix Beiderbecke
Der Kornettist, Pianist und Arrangeur Leon Bix Beiderbecke aus Davenport, Iowa, sass in seiner Jugend legendärerweise gern am Ufer des Mississippi und hörte den Bands zu, die auf den vorbeiziehenden Dampfern aus dem Süden spielten. Er gehörte in der Folge zu den ersten Weissen, die (Dixieland-) Jazz spielten und dabei Einflüsse aus der europäischen Klassik mit einfliessen liessen. Mit seinem «coolen», formal höchst eleganten Stil beeinflusste er nicht nur zeitgenössische schwarze Musiker – auch Miles Davis befasst sich intensiv mit seiner Technik. Beiderbecke war ein schwerer Alkoholiker. Er war erst 28 Jahre alt, als er 1931 verstarb.
Duke Ellington
Der Pianist, Komponist und Big-Band-Leader aus Washington D.C. eröffnete dem Jazz mit seinen subtilen, komplexen und eleganten Arrangements, die oft auf ganz bestimmte Solisten zugeschnitten waren, eine neue Welt. Derweil er sich selber von der Klassik inspirieren liess – er adaptierte unter anderem Edvard Grieg’s «Peer Gynt» für seine Zwecke – übte er gleichzeitig einen nachhaltigen Einfluss auf allerhand zeitgenössische Komponisten aus. In den 1960er Jahren nahm er ein Album mit Frank Sinatra auf, arbeitete aber auch mit dem südafrikanischen Pianisten Dollar Brand zusammen. Viele seiner Lieder werden heute dem «Great American Songbook» zugezählt, aus dem unlängst Rod Stewart so viel Kapital geschlagen hat.