FRANKFURT
SCHIRN-KUNSTHALLE
Die totale Aufklärung – Moskauer Konzeptkunst 1960-1990
Bis 14. September 08
www.schirn-kunsthalle.de
Bereits 1992 leistete die Schirn-Kunsthalle mit der Ausstellung «Die große Utopie» eine grundlegende Aufarbeitung der russischen Avantgarde und beleuchtete 2003 mit «Traumfabrik Kommunismus» die daran anschließende Kunst der Stalinzeit. Mit der von Boris Groys kuratierten Ausstellung «Die totale Aufklärung» zeigt die Schirn Kunsthalle nun die dritte Ausstellung über russische Kunst und hat damit die wichtigsten künstlerischen Entwicklungen, die im Verlauf des 20. Jahrhundert in Russland und in der Sowjetunion stattgefunden haben, eingehend dokumentiert und analysiert. «Die totale Aufklärung» präsentiert rund 130 Werke von 30 Künstlern, darunter Erik Bulatov, Ilya Kabakov, Vitali Komar & Alexander Melamid, Alexander Kosolapov, Igor Makarevich, Elena Elagina, Andrei Monastyrski, Boris Mikhailov, Dmitri Prigov, Leonid Sokov und Vadim Zakharov.
«Die Totale Aufklärung. Moskauer Konzeptkunst 1960–1990» wird vom 10. Oktober 2008 bis 11. Januar 2009 in der Fundación Juan March, Madrid, gezeigt. Gleichnamiger Katalog im Hatje Cantz Verlag. Hrsg. von Boris Groys, Max Hollein und Manuel Fontán del Junco. Deutsch-englische Ausgabe, 440 Seiten mit 150 farbigen Abb., € 39,80.
HANNOVER
SPRENGEL MUSEUM
Drehmomente. Filme von Dieter Roth
Von 9. Juli bis 5. Oktober 08
www.sprengel-museum.de
Im Zentrum der Ausstellung stehen jene experimentellen Filme, die der in Hannover geborene Schweizer Künstler Dieter Roth (1930-1998) während der 1950er und 1960er Jahre in Reykjavík und Kopenhagen schuf: Pop 1, Dock 1 + 2, Letter und Dot. Ihre ungewöhnliche Ästhetik entfaltet sich im Zusammenspiel von Bewegung und Licht, in Wortspielen und durch die konkrete Bearbeitung des Filmmaterials. Für Dot beispielsweise stanzte Roth mithilfe einer einfachen Lederzange Löcher direkt in den Filmstreifen. Mit schnellen Bildwechseln oder Doppelbelichtungen provoziert Roth das Auge des Betrachters. Den Filmen werden Arbeiten des Künstlers aus den 1950er bis 1970er Jahren gegenübergestellt, u. a. kinetische Objekte und Materialbilder, die ebenfalls optische Irritationseffekte hervorrufen. Auf diese Weise zeigen sich konzeptuelle, ästhetische und formale Beziehungen zwischen Film und bildnerischem Werk wie auch die konsequente Weiterführung der Idee, virtuelle Bewegung im Bild darzustellen.