Gegen den Tag
Thomas Pynchon
ra. Thomas Pynchon ist der grosse Unbekannte der amerikanischen Literatur. Man weiss nicht, wo er sich aufhält und wie er heute aussieht. Diese Ruhe vor dem Medienrummel erlaubt es ihm, alle paar Jahre wieder mit einem Meisterwerk aufzuwarten. Wenn es denn nur noch ein Buch sein sollte, das man lesen sollte, dann dies: «Gegen den Tag» ist ein 1600 Seiten starkes, weitverzweigtes Panoptikum von verschachtelten Geschichten, die an der Weltausstellung in Chicago 1893 beginnen und nach dem Ersten Weltkrieg enden. Skurille Figuren umkreisen diese Chronik einer Welt, die zwischen Europa und Hollywood die drohenden Krisen unserer Tage vorwegnehmen. Wie ein Strudel gerät man in den Sog dieses mächtigen Buches. Wer an Pynchons «Mason & Dixon» schier verzweifelte, sollte es jetzt noch einmal mit ihm versuchen. Es wartet ein unvergessliches Erlebnis.
Thomas Pynchon. Gegen den Tag. Roman. Verlag Rowohlt. 1600 Seiten, gebunden.
€ 29,90 / CHF 49,90
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Die Kleider der Frauen
Brigitte Kronauer
ra. Weil Brigitte Kronauer die kleinen, gelben Reclam-Büchlein so liebt, hat sie ihren neuen Erzählband gleich in diesem Verlag veröffentlicht. Das macht das Werk, das 26 neue Erzählungen beinhaltet, selbstredend zum treuen literarischen Gefährten, wenn man unterwegs ist. Zusammengehalten werden die Geschichten von Rita und deren fiktiver Autobiographie. Kronauers Prosa ist – wie auch in ihren Romanen – einmal mehr wunderbar zu lesen und von grosser stilistischer Kraft. Einmal lässt sie Rita sagen: «Ich weiß auch zu gut, wie dann, wenn man die Schutzkraft einer Liebe verloren hat, die lange außer acht gelassene Angst vor der Welt oder dem Tod von allen Seiten eindringen kann.» Solche Sätze trägt man ein Leben lang mit sich rum.
Brigitte Kronauer. Die Kleider der Frauen. Geschichten. Reclam Universal-Bibliothek, Band 18542. 176 Seiten.
€ 4,80 / CHF 8,90
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