Tracy Chapman                                                      © Warner

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das kulturelle überformat
Nr. 5 / 31. Mai 2007
#Revival eines Genres
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dossier: Singer/Songwriter
Revival eines Genres

Joan Armatrading. Kate Bush. Elvis Costello. Patrick Fitzgerald («Safety Pin Stuck Through My Heart»). Wreckless Eric. Tom Robinson. Etwas später Billy Bragg, Stephen Duffy und Nick Cave. Die Country-Szene verfügte ebenfalls über ein beachtliches Reservoir von individuellen Stimmen. Sie hatten es allerdings schwer, sich ausserhalb der Country-Zentren Gehör zu verschaffen. Sonst aber war «Singer/Songwriter» in den frühen achtziger Jahren im angelsächsischen Sprachraum nur noch als Schimpfwort gebräuchlich (dies im Gegensatz zu Frankreich und Italien). Jetzt, da die Zukunft im Synthesizer steckte, im Pop, im Hip-Hop und natürlich in der sich rasant entwickelnden elektronischen Tanzmusik, gehörte die akustische Gitarre, die unterdessen ein Synonym für trübselige, neurotische Singer/Songwriter in ungeheizten Dachzimmern geworden war, nur noch auf den Scheiterhaufen.

Die neue Weiblichkeit


Zwei Frauen änderten alles. 1985 erschien das Debüt-Album von Suzanne Vega, einer urbanen New Yorkerin, deren Texte geradezu literarische Qualitäten an den Tag legten. Im Tohuwabohu der schrillen Moden und des Rummels um das neue MTV, verschaffte sie sich gerade durch ihre stille, starke Art Gehör. Wie so viele andere Aussenseiter schaffte sie ihren Durchbruch zuerst in Grossbritannien, wo es ihr Album in den Charts auf Rang elf