Bob Dylan hat mal gesagt, die Songs seien alle schon in der Luft. Er brauche sie bloss einzufangen.
Ryan Adams: Klar sind die Ideen da, sie runterzubringen, das ist dann eben so eine Sache. Für mich ist Musik machen und Musik veröffentlichen, nichts weiter als ein Austausch von Ideen. Aber eine Platte zu veröffentlichen, ist eben auch eine Business-Situation, da ja nicht nur wir involviert sind. Man hat also eine Idee, wie so viele Menschen immer wieder gute Ideen haben. Aber dann braucht es Zeit, diese Idee auf einer emotionalen und persönlichen Ebene weiter zu verfolgen, um sie dann in eine Struktur zu bringen, bevor sie dann von der Plattenfirma vervielfältigt und weitergegeben wird. Da wird dann vieles zu einer zeitlichen Frage, weil irgendwann steht die Deadline fest. Ich habe auf jeden Fall nie genug Zeit, um allen Ideen, die ich habe, folgen zu können. Und ich liebe es, meinen Ideen zu folgen. Es ist einfach grossartig. Und ein Privileg dazu, ich meine, es gibt soviel Grau in dieser Welt und ich darf nichts weiter tun, als immer wieder die eine oder andere Farbe aufzuheben und inmitten dieses Grau zu werfen.
Auf «Easy Tiger» haben die Songs nicht nur verschiedene Stilansätze, sondern da werden oft auch in den einzelnen Songs Stilfragmente gleichzeitig ausgelotet.