Dann sind Sie heute eher Teil eines Kollektivs denn ein einzelner Singer/Songwriter?
Ryan Adams: Genau. So wie sich die Band heute präsentiert, gibt es sie etwa seit eineinhalb Jahren. Und in dieser Zeit ist mein Songmaterial in den Besitz des Kollektivs übergegangen. Jeder trägt heute zum Sound bei und wir stecken im Moment in einer grossartigen Phase, in der musikalisch alles passieren kann. In keiner Sekunde kommt das Gefühl auf, das Ganze könnte zusammenbrechen. Jetzt wollen wir auf diesem Pfad weitergehen. Nun besteht die Möglichkeit, grosse Ideen zu verwirklichen oder eine grosse Tournee auf die Beine zu stellen. Als Einzelner war es für mich kein Problem, heute ein neues Album einzuspielen und morgen die Songs in einem Club zu spielen. Aber das ist eigentlich trotz den Freiheiten musikalisch sehr beschränkt.
Neil Casal: Sie erwähnten all die verschiedenen Stile, die auf der Platte zu hören sind. Man muss dazu sagen, dass dies nicht bewusst geschehen ist. Das ist ein natürlicher Prozess. Es gibt Bands, die können einen Stil spielen, und den beherrschen sie meisterlich. Durch unsere individuelle Vergangenheit, sind bei uns all diese Spielarten kollektiv vereint. Wir sassen also nicht zusammen und beschlossen: so jetzt machen wir einen Song, der eher Richtung Rock geht.