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das kulturelle überformat
Nr. 31 / 30. April 2010
#CD
  3/3
tipps
CD

Live from the Montreal International Jazz Festival
Ben Harper and Relentless 7

ra. Nachdem er nun die letzten Jahre meisterhaft vorführte, wie sich Rock, Soul, Funk und Blues subtil miteinander verbinden lassen, präsentiert sich nun Gitarrist und Singer/Songwriter Ben Harper plötzlich völlig anders. Seit er sich mit der Band Relentless 7, einem Trio aus Austin/Texas, zusammentat, entlädt er seine stilistische Mischung als hochexplosives Paket. Das tat er schon auf dem Album «White Lies for Dark Times», aber nun erst recht auf dem Doppelalbum «Live from the Montreal International Jazz Festival». Es ist kein Zufall, das er mit «Red House» auch ein Stück von Jimi Hendrix – von dem ja gerade ein neues mit unveröffentlichtem Material gefülltes Album erschienen ist (siehe Tipp auf dieser Seite) – covert: schwerster Blues, harter Rock, urgewaltig und kompromisslos – inklusive minutenlangen Gitarrensoli. Vielleicht schon jetzt das Livealbum des Jahres! (EMI)


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Valleys Of Neptune
Jimi Hendrix

ra. Wenn man bedenkt, dass Jimi Hendrix nur drei Alben während Lebzeiten veröffentlicht hat und diese in den letzten Jahrzehnten um Dutzende von weiteren Aufnahmen ergänzt wurden (von den Raubpressungen gar nicht zu sprechen), kann man eine gewisse Verwunderung nicht verbergen, wenn da plötzlich mit «Valleys of Neptune» ein Album mit bislang ungehörten Einspielungen erscheint. Natürlich sind die meisten Tracks den eingefleischten Sammlern längst bekannt, doch erschienen sie oft in anderen Abmischungen, mit denen man in Vergangenheit viel Unfug getrieben hat, etwa wenn man Noel Reddings Bass und Gesang auf «Stone Free» mit jenem von Billy Cox aus einer späteren Session ersetzt hatte. Hier soll nun alles klingen, wie es wirklich war und Songs wie «Ships Passing Through the Night» oder «Crying Blue Rain» sind in der Tat ultrarare Juwelen. Die Abmischungen von Eddie Kramer klingen zudem frisch, als hätte Hendrix die Tracks erst gestern eingespielt. Es gibt also doch noch unerwartete Überraschungen, dieses Album gehört definitiv eine davon. (Sony)

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