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das kulturelle überformat
Nr. 31 / 30. April 2010
#CD
  2/3
tipps
CD

Preservation: An Album to Benefit Preservation Hall
Various Artists

ra. Wer nach New Orleans reist, kommt ums French Quarter nicht herum. Und dort wiederum führt kein Weg an der Preservation Hall vorbei, jenem Konzertsaal, der 1961 gegründet wurde, um den klassischen New Orleans Jazz nicht nur zu ehren, sondern auch zu erhalten. Natürlich spielt an eben diesem wunderbaren Ort die Hausband namens Preservation Hall Jazz Band auf. Und die hat sich nun mit prominenten Gästen verstärkt, um ein Benefiz-Album zur Erhaltung ihres Lokals einzuspielen. Auf dem Album geht fürwahr die Post ab und man staunt, dass nicht nur jene Cracks, von denen man es erwarten durfte, gross auftrumpfen, sondern auch jene, die man eigentlich stilistisch etwas anders eingestuft hätte. Neben altbekannten Grössen aus dem Süden wie Dr. John oder The Blind Boys of Alabama geben sich auch die Singer/Songwriter Andrew Bird, Paolo Nutini und Ani DiFranco die Ehre. Aber auch Tom Waits oder Folklegende Pete Seeger. Alle haben sich hier munter swingend eingefunden und erliegen dem Charme von Dixieland-Klängen in der fiebrigen Hitze Louisianas. Ein wundervolles Album. (Preservation Hall Records)

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New Amerykah Part II:
Return of the Ankh

Erykah Badu

ra. Vor zwei Jahren präsentierte Erykah Badu mit «New Amerykah Part 1: 4th World War» eines der ambitiösesten Projekte einer Protagonistin der neuen Soul-Generation. Keine geschliffenen R’n’B-Sülzereien, sondern ein in der afroamerikanischen Tradition tief verwurzeltes Werk, das sich sowohl von Soul und Funk wie von Jazz und Improvisation nährte. So müsste eigentlich modernste Fusion-Musik klingen: nach allen Seiten offen, ebenso spirituell wie avantgardistisch. Nun legt sie mit «New Amerykah Part 2: Return of the Ankh» nach. Der Grundcharakter auf dem neuen Album ist noch freier geworden. Hier fliesst vieles ineinander  – Musik, die fliesst und dennoch pointiert groovt. Das Ganze wirkt unheimlich leicht und ist doch im Detail ungemein komplex. Badu schafft mit prominenten Mitstreitern wie Ahmir Thompson (The Roots) oder Madlib eine Spielwiese zu kreieren, die zwar alles andere als kommerziell ist, aber dennoch oder greade deswegen eine Halbwertszeit besitzt, die gegen Null tendiert. Auf jeden Fall ohne Einschränkung die Soul-Platte des Jahres und ein Album für die Ewigkeit. (Universal)

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