Natürlich gibt es auch dreckigere und eiligere Stellen auf dem Album, Wahwah-Riffs und blubbernde, spacige Momente – und das imerhin auch gut zehnminütige kubistische, kaltschwitzige «Palm Grease» – die das irre Grafik-Cover rechtfertigen, das Hancock tongue-in-cheek in einer Techno-Glasblase sitzen und auf lila Wolken in Richtung eines hohen, am Fuss besiedelten Bergs schweben lässt: ein ebenso technizistischer wie psychedelischer Afrofuturismus: «Wo war das, wie kommt man da hin? Was treibt das an? Und wo kann man das kaufen?» fragt O‘ Malley fasziniert.
Sich in dieser Weise zu erhöhen und dabei gleichzeitig dem Pop-Crossover zu frönen, ohne sich auf die logisch einsetzenden Grämlichkeiten der Jazz-Community weiter einzulassen: Das dürfte zu den wesentlichen Charaktermerkmalen von Hancock, der zunächst und gründlich klassisch ausgebildet wurde, und seiner Musik gehören. Was natürlich, ebenso wie seine pianistische, virtuose Kühle, gerade in den traditionelleren Modern-Jazz-Zusammenhängen nicht immer vorteilhaft ist. Das Gespür für griffige melodische Figuren wiederum begleitet ihn – von den frühen Hits wie «Watermelon Man» oder das von den Hip-Hoppern Us 3 wiederbelebte «Cantaloupe Island» über die Filmmusiken zu Antonionis popsurrealem «Blow Up» (1967) oder für das Charles Bronson- Vehikel «Death Wish» bis zum Elektro-HipHop «Rockit» – durch die Karriere. Und natürlich hat sich der in kleinen Verhältnissen aufgewachsene Hochbegabte die Weihen der Jazzklassik durch legendäre Solo-Alben wie «Maiden