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Enorm schick und leicht durchgeknallt
Ein interessanter Zufall, als «Inner-Sleeve»-Hommage der Avantgarde-Musik-Zeitschrift The Wire in deren Aprilausgabe auf Herbie Hancocks «Thrust» von 1974 zu stossen. Für die Rubrik beschäftigt sich jeweils ein Künstler oder Schreiber mit dem Cover eines für ihn bedeutsamen Albums. Diesmal ist das Stephen O’Malley, einer der Köpfe hinter der Avantgarde-Dröhnmetal-Band Sunn O))). Interessant und zufällig scheint das, weil es keinerlei Hinweis auf Hancocks 70. Geburtstag am 12.4. gibt.
Doch natürlich stellte sich uns zum Jubiläum die Frage, welches Album aus dem weiten Schaffen man denn besonders würdigen wollte. Und auch ich fand, unabhängig von O’Malley «Thrust» eine angemessene Wahl. Das ist bei mir, wie auch bei O’Malley, zunächst ganz autobiographisch begründet: Es war das erste Album Hancocks, das ich hörte. Und es ausserdem sicherlich eins der elegantesten seiner Jazz-Funk-Art. Dazu natürlich längst nicht so historisch beschwert wie der Vorgänger «Headhunter» von 1973.
Es gab ja eine Zeit in den frühen Siebzigern, in der Fusionen aus Funk, Rock und Jazz zum guten Ton gehörten, natürlich in der Folge von Miles Davis’ epochalem dunklem «Bitches Brew». Hancock hatte zwar Davis’ Band schon vor «In a Silent Way»