Mark E. Smith / Foto: © Jesse Jenkins

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das kulturelle überformat
Nr. 31 / 30. April 2010
#Interview Mark E. Smith
  8/9
musik
Interview Mark E. Smith

Was hören Sie zuhause für Musik? Gibt es etwas, was Sie gerade besonders gut finden?

Ich hab doch keine Zeit zum Radio hören! Aber gestern morgen um neun Uhr sass ich im Bahnhof in Manchester und wartete auf den Zug. Ich ging in die Bar und trank ein Bier. Sonst war keiner da, und darum hat der Barmann wohl die Musik aufgelegt, die ihm gefiel. Und die war echt grossartig. Techno, aber verdammt gut, sag ich Ihnen! Ich hab ihn gefragt, was das sei, und er hat gesagt: «eines von meinen Tapes». Dann sind andere Leute reingekommen, und sogleich hat er die Musik gewechselt.

Musik als Mittel zur sozialen Kontrolle. Oft wird eine bestimmte Musik abgespielt, um den Konsum anzuregen. In einigen U-Bahnstationen in London lässt man klassische Musik erklingen, weil die so uncool ist, dass sich die Kids und damit die «Muggers» nie und nimmer dort aufhalten würden.

Was, wirklich? (brüllt vor Lachen) Das ist ja unglaublich! Ich hab davon gehört, dass man in den USA U2 und Springsteen spielt, um Kids zu vertreiben. Aber klassische Musik, das glaub ich ja nicht!