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das kulturelle überformat
Nr. 31 / 30. April 2010
#Interview Mark E. Smith
  3/9
musik
Interview Mark E. Smith

Texte, die es schaffen, Surrealität mit von Sarkasmus triefender Sozialkritik zu kombinieren. Das war beim ersten Album so und ist auf «Your Future Our Clutter», dem mittlerweile 28. Werk, nicht anders.

Es ist Nachmittag um drei Uhr. Wir treffen uns in einer Hotelbar in Kensington. Mark E. Smith erscheint mit seiner Angetrauten, der griechischen Keyboarderin Eleni Poulou, die seit Jahren auch zur Band gehört. Smith ist nicht mehr ganz nüchtern, aber äusserst umgänglich, immer wieder zieht ein breites Grinsen über sein Gesicht. Zum Anfang des Interviews bestellt sich Smith zwei Bier. Etwas später bringt ihm seine Frau noch einen doppelten Whisky.

Mark E. Smith, wie gehen Sie die Arbeit an einem neuen Album an ? Setzen Sie sich hin und überlegen sich, was Sie diesmal anders machen wollen?

Ich habe ziemlich genau im Kopf, was ich mit einem Album machen will, bevor ich damit anfange. Wenn wir ins Studio gehen, ist die Musik etwa zu drei Vierteln vorbereitet. Der Rest wird improvisiert.

Sie sind unglaublich arbeitsam. Wie gelangen Sie zur Entscheidung, dass der Zeitpunkt gekommen ist, ein neues Album einzuspielen?

Ich bin jederzeit bereit, ein neues Album aufzunehmen. Diesmal hat sich die Sache verzögert, weil ich mir einen Hüftbruch zuzog und im Rollstuhl sass. Das hat uns aber nicht gehindert, Konzerte zu geben. Aber der Studiotermin wurde verschoben. Neun Monate für ein Album, das ist für The Fall sehr lang. Klingt nach nichts, aber für mich war das ein ziemliches Ding.