Foto: © Serge Leblon

Anzeige
das kulturelle überformat
Nr. 31 / 30. April 2010
#Interview Goldfrapp
  3/10
musik
Interview Goldfrapp

letzten 30 Jahre wirft. Keine Gelegenheit zu einem die Massen vereinenden «Oh oh oh» wird da ausgelassen, kein Leerlauf zwischen den Hooklines geduldet. Vorhersehbarkeit wird zur Tugend, Euphorie per Preset abrufbar.

Aber es wären nicht Goldfrapp, wenn sie nicht selbst diese systematische Gewinnung des Pop im reinen Konzentrat als gänzlich unzynische, künstlerische Ambition betrachteten.

TheTitle traf Alison Goldfrapp und Will Gregory in einem Club in Soho, London, zum Gespräch über die Neubewertung des einst verlachten Eurodisco-Sounds, die weniger tollen Songs ihrer Karriere und das Tanzen im Kopf. Es war früh am Nachmittag, der Himmel Wolken verhangen, aber beide trugen Sonnenbrillen.

Alison Goldfrapp und Will Gregory, als ich «Head First» zum ersten Mal gehört habe, war sofort klar war, dass hier POP in Grossbuchstaben geschrieben wird. Ich musste an ein Gespräch denken, das ich in den letzten paar Jahren mit verschiedenen Leuten geführt habe, wann immer Elektropop-Acts wie La Roux oder Little Boots aufs Tapet kamen. Das Resümee der Einschätzung war stets dasselbe: Das ist schon okay, aber eigentlich auch nur eine schlechtere Version von Goldfrapp. Ganz ehrlich: Haben Sie sich das nicht auch hin und wieder gedacht?

Alison Goldfrapp: Nein. Nein nein nein. Nein nein (lächelt vielsagend).