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das kulturelle überformat
Nr. 31 / 30. April 2010
#Chris Ofili
  8/9
kunst
Chris Ofili

Zu dem Zeitpunkt, also 1998, innert wenig mehr als zehn Jahren, hatten die YBAs und eben auch Ofili, die britische Kunstszene in den supercoolen Galerien wie auch den grossen Museen wieder salonfähig gemacht. Grossbritannien hatte sich an Schockwirkungen gewöhnt.

Die Werkschau in der Tate Britain zeigt nicht nur Ofilis berühmte Werke mit Elefantendung. Es gehören dazu auch einige Räume mit filigranen Tuschzeichnungen und kleineren Werken, die zeigen, über welche Vielfalt von Techniken und Visionen der Künstler verfügt. Ein neuer Schock erwartet den Betrachter in den letzten Räumen. Hier sind die Werke ausgestellt, die Ofili gemalt hat, seit er dem Beispiel seines engen Freundes Peter Doig folgend von London nach Trinidad übersiedelte. Mit einem Schlag hat er all seine alten Techniken über Bord geworfen. Jetzt malt Ofili sehr grossflächig. Die Farben sind weiterhin knallig – aber sehr dunkel. Die urbane Ironie hat einer Direktheit Platz gemacht. Die Kraft besteht nicht mehr im Detail, sondern in der Fläche, derweil die Motive da und dort auf die Arbeit von William Blake anspielen. Die Umstellung ist für den

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The Raising of Lazarus 2007; Oil and charcoal on linen; 278.7 x 200.4 cm; Courtesy David Zwirner, New York; © Chris Ofili