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das kulturelle überformat
Nr. 31 / 30. April 2010
#Auswahldiskografie
  3/6
dossier: Serge Gainsbourg
Auswahldiskografie

«Histoire de Melody Nelson» (1971)
Das erste Konzeptalbum Gainsbourgs und weltweit von den Kritikern als eines seiner grossen Meisterwerke eingestuft, ist es das beste Beispiel dafür, wie sehr ihn die Partnerschaft mit Jane Birkin inspirierte. Inhaltlich gelingt es ihm, eine fast unschuldige Romantik mit perverser Lust zu paaren, musikalisch operiert er im Spannungsfeld zwischen Fusion und Psychedelik. Zeitlos und faszinierend!

«Rock Around The Bunker» (1975)
Nach seinem 73er-Album «Vue de l’Extérieur», das neben der wunderschönen Ballade «Je suis venu te dire que je m’en vais» vor allem doppeldeutige Texte mit gekonntem Funk und Soul unter die Leute brachte, schockierte Gainsbourg mit diesem Konzeptalbum, das ausgerechnet die Nazis auf die Schippe nahm. «Nazi Rock», «Tata Teutonne» oder «S.S. in Uruguay» hiessen die Songs. Allesamt im Stile alter Rock’n’Roll- und Doo Wop-Platten eingespielt. In «Eva» verkündet er die Liebe Eva Brauns zum Evergreen «Smoke Gets In Your Eyes» und lässt diesen auch gleich folgen. Gainsbourg wurde wegen dieser Platte als Antisemit angepöbelt, ausgerechnet er, der Jude, der einst als Junge mit einem aufgenähten Stern durch Paris gehen musste.

«L'Homme à Tête de Chou» (1976)
Das nächste Konzeptalbum. Gainsbourg hat sich stets seiner grossen Ohren wegen als «Kohlkopf» bezeichnet und nennt nun dieses intime Selbstporträt mit einigen seiner schönsten, aber auch geheimnisvollsten Poesie eben so: «L'Homme à Tête