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Nachrichten aus der grossen Geisterstadt Wien (16)
Die Frühlingsmusik
Ich hab heuer wieder eine Frühlingsmusik. Nach langem. In den vergangenen bald zehn Jahren, den Jahren meiner Vaterschaft, hab ich mir die Frühlingsmusiken eigentlich abgewöhnt. Ich hatte stets Wintermusiken, um das grosse Grau hier zu überleben, einmal den Antony, dann den Morrissey, einmal den Young, dann den Cave.
Aber im Frühling lauschte ich nur mehr der Trinität der Wiener Singvögel - Strassentaube, Mauersegler, Nebelkrähe – und ansonsten dem meist gutgelaunten Gebrüll meiner Kinder. Aber heuer, in diesem bis jetzt so winterlichen Neunerjahr, da gibt es wieder Frühlingsmusik für mich.
Und das kommt, weil eine hiesige Lieblingsband, Das Trojanische Pferd, endlich ihr Debütalbum ausgebrütet hat, wie das Ei eines schillernden Raubsauriers liegt es im anmutig verkommenen Nest. Jüngst war Herr Weinheimer , die eine Hälfte der Trojaner, bei mir, um mir die gemischte Platte zu bringen. Mitte Mai wird sie offiziell beim hippen Wiener Label Cheap erscheinen. Damit endet eine Geschichte gut, bei er ich mir ein schlechtes Ende eh nie hab vorstellen können.
Hubert Weinheimer traf ich erstmals vor drei Jahren. Die ehrenwerte Wiener Songwriting Association hatte zu einem todfaden Disput geladen, wo ein paar sich selbst ausbeutende, alle Hoffnung fahren gelassen habende Liedermenschen sich von jenen Proponenten der heimischen Szene anschleimen lassen mussten, die für ihre Hoffnungslosigkeit verantwortlich waren.
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GELESEN
und
vertont
von
Ernst
Molden