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das kulturelle überformat
Nr. 23 / 14. April 2009
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Sprache als Kunst – Kunst als Sprache

«Abuse of Power comes as No Surprise» ist ein Satz, den die Künstlerin Jenny Holzer erstmals Ende der 1970er Jahre auf einer ihrer LED-Anzeigetafeln aufleuchten liess. Nach acht Jahren ideologischer Herrschaft in Washington, ist ihre Kunst aktueller denn je. Sie nutzt als Medium die Sprache – mit ihren Schlagzeilen erobert sie den öffentlichen Raum und dringt mit ihren kernigen Aussagen ins Denken der Menschen ein: Jenny Holzer begegnet der Sprachlosigkeit mit Worten.
Einen unfassbaren und unbeschreiblichen Zustand sprachlich zu schildern, dies ist auch Joseph O’Neill gelungen, dem es in seinem Meisterwerk «Niederland» gelungen ist, den Kosmos New York in Worten zu erfassen.
Und auch in der Musik übernimmt die Sprache wieder eine Führungsrolle. In TheTitle vom Mai 2007 widmeten wir den Singer/Songwritern unter dem Titel «Revival eines Genres» ein ganzes Dossier. Seitdem haben sich die singenden Songwriter inflationär ausgebreitet. Dabei stellt sich auch die Frage nach Authentizität und Aufrichtigkeit. Deshalb haben wir uns entschlossen, ein zweites Dossier zu diesem Thema zu machen: um den Spreu vom Weizen zu trennen und damit die ernsthaften Protagonisten von den säuselnden Barden zu trennen. Wir hoffen, dass Ihnen unser Wegweiser durch das Dickicht akustischer Gitarren und gesungener Poesie die Möglichkeit gibt, Neues zu entdecken.
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In diesem Sinne: Rudolf Amstutz , executive editor

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