Zweitens: Ich kaufe beim türkischen Fleischhauer einen herrlichen Rindslungenbraten, da taucht eine dicke Frau im Geschäft auf und fragt, offensichtlich um die Antwort bereits wissend:
Schweinefleisch?
Nein, Frau, sagt einer der drei Fleischhauer bedauernd, gutes Rind, sagt er, Kalb, auch Huhn.
Der Wiener, sagt die Frau, ist ein Schweinefleischesser.
Frau, sagt der Fleischhauer bittend, Rind und Kalb, auch Huhn.
Seit Generationen ist das Tradition, sagt die Frau. Der Wiener isst Schweinefleisch. Müss‘ ma jetzt olle Mohammedaner wer‘n?
Die Fleischhauer treten unglücklich von einem Fuss auf den anderen. Das Schweinefleisch, doziert die Frau weiter, da unterbreche ich sie:
Nicht alle Wiener essen ununterbrochen Schweinefleisch.
Oh ja, sagt die Frau, seit Jahrhunderten. Immer.
Die das tun, sag ich, sind dick und ungesund.
Schau dich in Spiegel, sagt die Frau, schwer deutbar.
Als ich hinausgehe, streckt sie, mit den drei armen Fleischhauern noch lang nicht fertig, mir die Zunge heraus. Jetzt muss ich kichern, und so hat sie, obwohl ich im Recht bin, gewonnen.
Drittens: Auch der Magnolienbaum vor dem Stadtgartenamt blüht jetzt voll und ganz. Der Wienerwald duftet nach Bärlauch. Die
Müllräume und Fahrradkeller in manchen Wiener Gemeindebauten, werden jetzt videoüberwacht.
Und während die Mexikaner ihre Emos halb zu Tod prügeln, kursiert unter den Wiener Metal-Typen ein liebevoller Emo-Witz:
Frage: Wieviele Emos braucht man, um eine Glühbirne zu wechseln?
Antwort: Drei. Einer schraubt, einer weint, und einer schreibt einen Song über das Ganze.
Die letzten Blüten fallen vom japanischen Freundschaftsbaum.