Die Schuld am Debakel teilen sich BAA – gemäss eigener Website «the world’s leading airport company» – und British Airways. Was eine wohlorchestrierte Kommando-Aktion hätte sein sollen, die weltweit für unbezahlbare Publicity für britische Business-Potenz, -Effizienz und -Imagination gesorgt hätte, ist durch das inkompetente Management beider Firmen ins Gegenteil verwandelt worden. Nicht seit dem lässigen Marketing-Stunt, zur Lancierung der englischen Pub-Rock-Band Brinsley Schwarz ein Flugzeug voll Journalisten während der Reise nach New York dermassen mit Alkohol vollzufüllen, dass sie allesamt den Auftritt verpassten, hat eine mit gewaltiger Kelle angerührte PR-Aktion in einem solchen Desaster geendet.
Vernichtend sind die Zitate von frustrierten Fluggästen. So ortete die Sunday Times einen Firmendirektor mit Goldstatus im Vielfliegerprogramm der British Airways. Erst als sein stark verspätetes Flugzeug weit über den Wolken der Schweiz zujettete, sei vom Piloten die Durchsage gekommen, dass das gesamte Gepäck im Fliessbandsalat von Heathrow steckengeblieben sei: «Als ich aus dem Flugzeug stieg, schämte ich mich, Engländer zu sein», sagte dieser Paul Greenfield. Im Pub nehmen die – vielen – diesbezüglichen Konversationen meistens einen leicht anderen Verlauf. Wie kommt es, so lautet dort immer wieder die Frage, dass vermeintliche Experten mit mindestens sechsstelligem Jahressalär dermassen schlechte Arbeit leisten können? Es ist ein ähnliches Rätsel, wie es die englische Fussballnationalmannschaft aufgibt. Dabei wäre alles ein kleines bisschen weniger schlimm gewesen, wenn die für Heathrow und British Airways zuständigen Direktoren nicht die unter britischen Industrie-Kapitänen weit verbreitete Arroganz und angelsächsisch insulare Scheuklappenhaltung an den Tag gelegt hätten. «Wir haben alles unternommen, um für die Eröffnung bereit zu sein», erklärte British Airways-Boss Willie Walsh vor dem grossen Tag. Dabei hatten ihn mehrere Gewerkschaften gewarnt, das Personal sei ungenügend vorbereitet, die Anlagen zu