Soft Machine 1967: (v.l.) Robert Wyatt,
Mike Ratledge, Daevid Allen, Kevin Ayers
© zvg

Anzeige
das kulturelle überformat
Nr. 9 / 6. November 2007
#Daevid Allen
  4/10
dossier: Soft Machine
Daevid Allen

englische Herzensflamme arbeitete im Büro von Manager Mike Jeffries (weitere Klienten: The Animals: «The House of the Rising Sun») und überredete diesen dazu, Soft Machine unter Vertrag zu nehmen. Die Band lebte nun quasi kommunal im Haus der offenbar höchst weltoffenen Mutter Wyatt im Südlondoner Stadtteil Dulwich. Statt Nolan wurde Keyboarder Mike Ratledge aus Oxford engagiert – auch er zog in Dulwich ein. Nächste herrliche Anekdote: kurz nach der Bandgründung sei man nach Hamburg verfrachtet worden, um im Star Club in den Fussstapfen der Beatles zu wandeln. Eines Morgens ging Allen mit Lebenspartnerin Gilli Smyth spazieren. Plötzlich wurde Gilli von zwei Frauen gepackt und in einen Kiosk geschleppt. Allen guckte den Kiosk ganz anti-machomässig fünf Minuten lang an, ehe man Gilli wieder in die Freiheit entliess – man hatte ihr zwangsmässig das Loch in den Jeans gestopft: «Cold war on hippies», bezeichnet Allen den Vorfall messerscharf in seinem herrlich exzentrischen Buch.

Nächste Episode: «Jeff Beck – ride that voltage baby». Eines Tages sei er im Marquee die Yardbirds anschauen gegangen, schreibt Allen. «His guitar seemed to have a life of its own, hovering under its own power at hip level while the slim cowboy body of Beck dance gracefully around it, a jaunty smile playing across an untroubled face. The sound that poured from his stack was liquid orchestra of emotional whipcrack. It was a revelation of pure electric guitar power. A whole new instrumental energetic. At that moment I knew that Larry (Nolan) had to go. I HAD to play lead guitar of Soft Machine.»