Die fünf besten Alben von Soft Machine:
«The Soft Machine» (ABC, 1968)
Mit Robert Wyatts und Kevin Ayers’ verspieltem Gesang sowie Mike Ratledges bedrohlich grollender Orgel erinnert das Debütwerk klar an Pink Floyds «The Piper At The Gates of Dawn». Nur klingen Soft Machine lockerer und ambitiöser als ihre Kollegen aus dem Londoner Underground: hier gibt es keine versteckten Popsongs, sondern rastlose Experimentierfreude, die nicht in Längen abgleitet und darum süchtig nach mehr macht.
«Volume Two» (ABC, 1969)
Nach Kevin Ayers’ Abgang übernimmt Hugh Hopper, bislang Roadie der Band, den E-Bass, nur merkt man das dem Zweitling kaum an. Und auch die neu angeheuerten Bläser setzen nur kleine Akzente. Hier hält die Band an ihrer ursprünglichen Identität fest – und das garantiert «Volume Two» den Rang eines Klassikers an der Seite des Debüts.
«Third» (CBS, 1970)
Vier je zwanzig Minuten lange Stücke zeigen deutlich, wo es die auseinander driftenden Bandmitglieder hinziehen würde. Drei zerebralen, instrumentalen Jazz-Rock-Expeditionen steht Robert Wyatts wehmütiges Lied-Experiment «Moon In June» gegenüber. Auch der Jazz-Rock und die Sound-Experimente sind indessen geniessbar – sie sind noch nicht zu den hohlen Gesten späterer Jahre verkommen.
«5» (CBS, 1972)
Das erste Album ohne Robert Wyatt ist ein geschlossenes Jazzrock-Werk voller ominös verfremdeter Akkorde auf dem E-Piano. Die Tatsache, dass der neue Schlagzeuger Phil Howard während den Aufnahmen gefeuert und durch John Marshall ersetzt wurde, zeigt aber, wie volatil die interne Chemie von Soft Machine damals war: der Weggang des Saxophonisten und Freejazz-Enthusiasten Elton Dean steht auch kurz bevor.