Anzeige
das kulturelle überformat
Nr. 9 / 6. November 2007
#Daevid Allen
  3/10
dossier: Soft Machine
Daevid Allen

Daevid Allen, geboren 1938 in Melbourne, Australien, hatte im Bücherladen, in dem er arbeitete, die Beatniks entdeckt. Spontan stieg er 22-jährig ins nächste Flugzeug, flog nach Paris und quartierte sich im «Beat Hotel» ein – im gleichen Zimmer, in dem Allen Ginsberg bis vor kurzem mit Boyfriend Peter Orlovsky gehaust und das Gedicht «Kaddish» geschrieben hatte. Nebst Gregory Corso und Harold Norse wohnte auch Burroughs in dem Hotel – er entwickelte hier zusammen mit Brion Gysin die Cut-Up- Schreibmethode (Texte wurden auseinandergeschnippselt und in neuer Reihenfolge wieder zusammengefügt), die er auch für den Roman «The Soft Machine» anwandte. Allen war ein charmanter Bursche, den offenbar alle mochten. Beim Verkaufen der International Herald Tribune in den amerikanischen Stammlokalen von Paris lernte er den Komponisten Terry Riley kennen. Alsbald formierte er seine erste Band, das Daevid Allen Trio, mit dem er die Musik zur Theaterversion von Burroughs’ Roman «The Ticket That Exploded» beisteuerte.

Irgendwie verschlug es ihn danach nach Canterbury, wo er sich ein Zimmer mietete – und den 16-jährigen Robert Wyatt kennenlernte, den Sohn des Vermieters. Das alles steht allerdings nicht in Allens erstem, vergnüglichen, bizarren, faszinierenden und streckenweise gänzlich unlesbaren Memoirenband «Gong Dreaming 1 – From Soft Machine to The Birth of Gong – the secret vision behind two psychedelic bands: Soft Machine & Gong 1966 – 1975».

Wyatt und Allen starteten Soft Machine zusammen mit Kevin Ayers und einem gewissen Larry Nolan. Nolans