France, Olympia, 1961, First Edition,
Paperback, Einband und Cover

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das kulturelle überformat
Nr. 9 / 6. November 2007
#Porträt Daevid Allen
  2/10
dossier: Soft Machine
Porträt Daevid Allen

Wo nur anfangen? Etwa damit? «My first orgasm was my first mystical experience. From that moment I believed that there must be a God.» Oder vielleicht mit der Story, wie Soft Machine zu ihrem Namen kamen? «Wir standen unter grossem Druck, uns endlich für einen Namen zu entscheiden. Wir stellten zusammen eine riesig lange Liste auf. Schliesslich fiel die Wahl auf ‹The Soft Machine›, den Titel eines Buches von William Burroughs. Da ich 1961 kurz mit ihm gearbeitet hatte, war es mein Job, sein Einverständnis einzuholen, und so organisierte ich ein Treffen mit ihm an einer Strassenecke in Paddington (Burroughs wohnte zu der Zeit in London, Anm. d. Verf.). Er kam mit über die Augen heruntergezogenem Hut aus einem Laden heraus und sah aus wie ein zerknitterter Versicherungsbeamter von der Lower East Side in Manhatten. Als ich ihm den Grund unseres Treffens erklärte, blinzelte er wie ein alter Alligator und sagte sehr gedehnt: ‹Can’t see wha not!›. Als ich ihn fragte, was er als nächstes vorhabe sagte er: ‹Ahm gonna get a haircut an’ disappear!› In der Tat sah ich ihn nie wieder.»
Oder mit dieser Anekdote? «Eines Tages wanderten Gilli und ich durch die Strassen von Notting Hill, als wir Yoko Ono begegneten. Wir kannten uns alle vom IT-Ball im Roundhouse her (IT – International Times, die berühmte Londoner Hippie-Underground-Zeitung, Anmerkung des Verf.). Yoko verpasste die Gelegenheit nicht, uns sogleich zum Filmen unseres nackten Hinterns einzuladen, und zwar für einen Kunst-Film den sie mit einer Menge von berühmten Hintern drehte. Wir gingen hin und eine an einem Gestell fix befestigte Kamera bannte unseren Hintern für immer auf Celluloid. Wer, so wunderten wir uns, würde das Lächeln unserer Hintern im Film wiedererkennen?»