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das kulturelle überformat
Nr. 9 / 6. November 2007
#Interview mit Kevin Ayers
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dossier: Soft Machine
Interview mit Kevin Ayers

Namen ich mich nicht mehr erinnere. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass mich das sehr beeinflusst hätte. Das, was ich davon tatsächlich fürs Leben mitgenommen habe, ist eine weniger engstirnige Sicht des Lebens. Diese Leute hatten so eine offene Einstellung zum Sex und dazu, die Dinge leicht zu nehmen. Deshalb hab ich seit 30 Jahren immer in mediterranen Gebieten gelebt und nicht in England. Weil es der Welt meiner Kindheit noch am nächsten kommt, ohne dass ich 2’000 Pfund für ein Flugticket zahlen muss. Vor allem Nordafrika, das ich wirklich liebe, fühlt sich für mich immer wie eine Heimkehr an.

Vergangenen Mai sind Sie in London bei einem Tribute-Konzert zum Gedenken an Syd Barrett aufgetreten. War sein Tod ein schmerzlicher Verlust für Sie?

Wahrscheinlich ist es eine gute Sache, dass er gestorben ist. Er war schon vor langer Zeit gestorben. Er verlor so schnell den Boden unter den Füssen, es war beängstigend.

Es gab damals einen Plan, dass Sie mit ihm zusammenarbeiten würden.


Ja, ich ging ihn deshalb auch besuchen. Aber er war in seinem Kopf schon ganz woanders. Ich kannte ihn nicht gut genug, um etwas Intelligentes über ihn sagen zu können, ausser dass mir seine ursprünglichen Songs viel bedeuteten. Ich schrieb einen Song über ihn («Oh Wot A Dream» von «Bananamour», 1973, Anmerk. des Autors). Wie viel mehr kann man über eine Person sagen? Ich kannte den Typen nicht einmal. Ich liebte ja auch das Zeug von Bob Dylan und