k.d. lang © Photo: Jeri Heiden

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das kulturelle überformat
Nr. 10 / 4. Dezember 2007
#Interview mit k.d. lang
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musik
Interview mit k.d. lang

Wie sehen Sie das derzeitige musikalische Klima? Befinden wir uns in einer kreativen Phase?

Auf jeden Fall! Für das Business sind es natürlich ganz schreckliche Zeiten. Aber für die Musik ist es fantastisch! Auf mich wirkt das Internet unglaublich inspirierend. Das Surfen nach Musik ist wahnsinnig aufregend. Ich glaube, was in Zukunft die – entschuldigen Sie den Ausdruck – Boys von den Männern unterscheiden wird, ist, ob sie auf der Bühne mit dem Publikum kommunizieren können. Können sie da stehen und Gitarre spielen – ich meine: RICHTIG Gitarre spielen? Können sie singen – ich meine: RICHTIG singen? Jeder kann ein Album aufnehmen. Wenn Sie wollen können auch Sie nach Hause gehen und ein Album mit diesem MiniDisc-Recorder einspielen. Auch das ist aufregend. Auch das ist eine gute, schöne Sache. Aber erst live zeigt es sich, ob alles eine Lüge war. Live kann man nicht lügen. Ich bin überzeugt, dass in der Live-Musik langfristig gesehen die Rettung des Musikbusiness liegen wird.

Sie teilen die Meinung der Major-Labels nicht, dass das freie Downloading die Künstler um ihre Groschen prellt?

Mein Gott – das haben die Major Labels selber doch seit Dekaden getan! Nein, deswegen habe ich gar kein schlechtes Gewissen. Hingegen finde ich es schlimm, dass es immer die Künstler sind, die leiden müssen. Aber als Künstlerin glaube ich, für viele