Ashley Judd und Michael Shannon in «Bug»
© Ascot Elite

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das kulturelle überformat
Nr. 10 / 4. Dezember 2007
#Interview
  3/6
dossier: William Friedkin
Interview

bloss einbildet oder ob er recht hat. Es gibt aber einige Stellen im Film, bei dem das Publikum geradezu herausgefordert wird, sich für die eine oder andere Variante zu entscheiden.

Ja, aber ich habe versucht, keine Empfehlung abzugeben. Ich wollte bewusst die Geschichte so erzählen, dass die Freiheit der Interpretation in diesen Szenen stets erhalten bleibt. Die Zuschauer sollen sich entscheiden, was sie von Peter Evans halten. Wichtig ist, dass er an die Dinge glaubt, die er sagt. Ob sie wahr sind: wir wissen es nicht. Aber allein die Tatsache, dass er unerschütterlich an sie glaubt, verleiht ihnen einen gewissen Wahrheitsgehalt.

Und dann beginnt auch Agnes White, gespielt von Ashley Judd, an diese Dinge zu glauben.

Genau. Der Wahrheitsgehalt steigert sich, je mehr Menschen daran glauben. Sie glaubt, weil er glaubt. Solche Dinge passieren, wenn ein empfänglicher Mensch, der selber nicht stark genug ist, auf eine Person trifft, die ihm die Wahrheit verkündet.

Sie haben an der Pressekonferenz gesagt, dies sei kein politischer Film. Aber die Verhaltensweisen, die Sie hier aufzeigen, lassen «Bug» auch als Kommentar zur heutigen Situation erscheinen.

Ich komme nicht vom politischen Kino her. Deshalb will ich auch mit meinen Filmen keine