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das kulturelle überformat
Nr. 1 / 25. Januar 2007
#Film
  1/1
tipps
Film

Blood Diamond
Edward Zwick

ra. Dass dieser Film an dieser Stelle Erwähnung findet, hat er alleine der Leistung Leonardo DiCaprios zu verdanken. Der vermag hier zum zweiten Mal – nach Martin Scorceses «The Departed» – zu beweisen, dass er als Darsteller erwachsen geworden ist. DiCaprio spielt in diesem in Klischees ertränktem Film über die Brutalität des afrikanischen Diamantenhandels, einen Schmuggler, dessen Weg sich kreuzt mit jenem eines Minenarbeiters (Djimon Hounsou). Edward Zwick («The Last Samurai») vergibt hier zu Gunsten hollywoodscher Marktstrategien ein Thema, das unter anderen Umständen zu einer filmischen Anklage hätte werden können. Jetzt protzt der Film mit der Schönheit Afrikas und lässt die Bösen Böses tun, bis uns eine amerikanische Journalistin (Jennifer Connelly) den richtigen Weg weist. Wie bereits erwähnt: dieser Film wäre nicht mehr als ein «unter ferner liefen» wert, wenn da nicht DiCaprio wäre, der dieser kunterbunten Schwarzweiss-Malerei ein paar eindrückliche Grautöne zu entlocken wüsste.

 

USA 2006, Regie: Edward Zwick. Mit Leonardo DiCaprio, Jennifer Connelly und Djimon Hounsou.

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Dreamgirls
Bill Condon

ra. Das Schöne an Musicals ist die Tatsache, dass sie Tatbestände nicht komplex darstellen, sondern glasklare Verhältnisse vermitteln. Und «Dreamgirls», das 1981 am Broadway uraufgeführt wurde, tut dies in gleicher Weise wie zuvor etwa «Chicago». «Dreamgirls» ist angelehnt an die Geschichte des Musiklabels Motown und des Frauentrios The Supremes (mit Diana Ross). Eine Variante des amerikanischen Traums mit allen Höhen und Tiefen. Condon ist eine meisterlich inszenierte Show gelungen, in der die junge Jennifer Hudson (aus der «Superstar»-US-Variante «American Idol») die Stars Beyoncé Knowles, Eddie Murphy und Jamie Foxx locker in den Schatten stellt. Ihre Interpretation des Songs «And I Am Telling You I'm Not Going» gehört zum gänsehautreichsten, das Hollywood je hervorgebracht hat. Und als Gewinnerin eines Golden Globes ist sie damit auch zur realen Verkörperung des American Dreams geworden.

USA 2006, Regie: Bill Condon. Mit Jamie Foxx, Beyoncé Knowles, Eddie Murphy, Danny Glover, Jennifer Hudson, Anika Noni Rose, Keith Robinson, Sharon Leal.

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