Jus de Box
Arno
ra. Arno hat man immer wieder als die belgische Antwort auf Tom Waits bezeichnet. Doch trotz seiner Raspelstimme tanzt Arno doch einen ganz anderen Tanz, als dies Waits zu tun pflegt. Nun hat der einstige Kopf der Band TC Matic nach fast 32-jähriger Karriere eine Art Jukebox seines stilitischen Werdeganges zusammengestellt. Doch anstelle eines «Greatest Hits»-Albums hat er aktuelle Lieder eingespielt, die jeweils symbolisch für die jeweiligen Phasen seiner Karriere stehen sollen. «Jus de Box» präsentiert deshalb Arno in all seinen Facetten – obwohl der ungehemmte Rocker und Blueser wesentlich präsenter ist als die vereinzelten Referenzen Richtung Jacques Brel. Arno, der sich normalerweise abwechselnd in Englisch und Französisch ausdrückt, singt hier gar ein Chanson in seiner flämischen Muttersprache. Und als Mann der alten Schule hat Arno die Platte selbstredend live im Studio eingespielt. (EMI)
Babel
Filmmusik
ra. Der Film «Babel» von Alejandro González Iñárritu erzählt eine Geschichte, die abwechselnd in Marokko, Japan, den USA und Mexiko spielt. Dabei setzt der Regisseur zur Untermalung seines geographisch vielfältigen Gemäldes auch geschickt die Musik in Szene. Gustavo Santaolalla ist ein atmosphärisch dichter Soundtrack gelungen, der nun hier über die Länge eines Doppelalbums bewusst mit anderer Musik vermischt wird. Genauso wie sich Iñárritu in seinen Filmen um den korrekten zeitlichen Ablauf schert, kommt es hier zur Vermählung zwischen Mahgreb-Klängen, westlicher Popmusik und mexikanischer Folklore. Das macht die Platte zwar alles andere als homogen, aber Santaolalla ist hier ein derart packender Filmscore gelungen, der ohne Zweifel im kommenden Rennen um die Oscars zu den grossen Favoriten zählt. (Universal)
siehe auch Filmkritik»