Tony Wilson © Foto: Hugo Dixon

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das kulturelle überformat
Nr. 8 / 2. Oktober 2007
#Porträt Tony Wilson
  7/9
dossier: Factory Records
Porträt Tony Wilson

Ich nahm an, dass ich ihnen mit meinen Verbindungen ein bisschen helfen würde, in London einen Vertrag zu bekommen, und dass damit mein Job erledigt sei. Nun ist es aber auch eine Regel, dass alle schwarzen Gruppen in Manchester Scheisse bauen. Alle. Ein totaler Alptraum. Moss Side, bloss ein bisschen weiter die Strasse runter, ist eines der aktivsten, lebendigsten, buntesten afro-karibischen Quartiere in ganz Grossbritannien – und in vierzig Jahren hat es gerade mal zwei Bands hervorgebracht! Nicht, dass ich allzu viel verstehe von schwarzer Musik. Immerhin versuchten wir 1980 Grandmaster Flash und The Furious Five für Factory unter Vertrag zu nehmen. Ich hörte in New York eine Kassette, bekam eine Telefonnummer in Harlem, hab angerufen, und bekam mehr oder weniger den Bescheid: «Fuck off, whitey!»

Zurück zu Raw-T und Ihrem neuen Label...

Ach ja! Also, all die Majors haben den Boys dann nur irgendwelche scheissigen Deals über ein, zwei Singles angeboten. Ich wusste, in denen steckt ein Album. Nun hatte ich vor einiger Zeit bereits F4 lanciert. Eigentlich wollte ich die Band The Music darauf veröffentlichen. Ich war total verliebt in die Band. Aber dann habe ich den Kürzeren gezogen, sie sind für viel Geld zu einem Major gegangen. Ich bin überzeugt, wären sie zu mir gekommen, hätten sie für ihr zweites Album den ganz grossen Song geschrieben, den grosse Bands immer