Power Pop at its finest
Das Ganze klingt zunächst britisch. Sehr britisch sogar. «Hospitality On Parade», dieser erste Song, den keiner vergisst, nachdem er ihn zum ersten Mal gehört hat. Dieses zunächst fast opernhafte Majestätische, das sich langsam in einen militärisch züchtigen Rhythmus flüchtet, um sich am Ende pompös aufzulösen und – ganz und gar Rock’n’Roll – in einem deftigen Gitarrenriff zu enden. Und dazwischen diese Falsettstimme, die sich am Rande der Hysterie entlanghangelt…
I’m special, you’re special
He’s special, she’s special
We’re all someone special
And I am the king
(aus «Hospitality On Parade»)
Russell und Ron Mael sind vielleicht das schrägste Paar der Rockgeschichte. Ein ungleiches Brüderpaar, das sich musikalisch seit 36 Jahren kongenial ergänzt. Ihre Band Sparks hatte 1974 einen Riesenhit mit «This Town Ain’t Big Enough For Both Of Us», auch so ein Song, den niemand mehr vergessen kann. Doch Sparks waren seltsamerweise keine Briten, sondern waschechte Kalifornier, die allerdings den grossen Erfolg nie zuhause feiern durften. «This Town» erschien auf dem Album «Kimono My House», dieses wie dessen Nachfolger «Propaganda» (1974) und eben «Indiscreet» waren in Europa Hits, während sie in den USA bestenfalls Kultstatus genossen.
Die ganze Sparks-Attitüde, Russell Maels hyperaktive Hochtöne, die Absurdität ihrer Texte und die Brillanz von Ron Mael, all dies in genreübergreifenden Power Pop zu verwandeln, findet auf «Indiscreet» in Songs wie «Happy Hunting Ground», «Looks, Looks, Looks», «Pineapple» oder «Tits» seine Perfektion. Und es