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das kulturelle überformat
Nr. 7 / 4. September 2007
#Zukunft des Reggae
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dossier: Reggae
Zukunft des Reggae

Daneben hatte der Produzent Gussie Clarke ein neues Studio eingerichtet, mit dem er dem Lovers Rock eines Gregory Isaacs oder Beres Hammond zu einer neuen Blüte verhalf.

Angefangen mit Shaggy, zuletzt mit Sean Paul, ist seither immer mal wieder einem New Yorker oder Kingstoner Dancehall-Star der Durchbruch ins Umfeld der Rap- und R’n’B-Szene gelungen. Ein Verlangen nach «Spiritualität», wie es einst Bob Marley zugute kam, hat einer jungen Garde von fundamentalistischen Rastas zu nationaler und internationaler Prominenz verholfen: Sizzla, Capleton und Konsorten singen mit Inbrunst und wenig Anzeichen von Toleranz über das Niederbrennen von Babylon. In den Dancehalls sind die Sitten noch genau so ruppig wie in den sechziger Jahren: als sich Mr. Vegas weigerte, einem Rivalen ein Mix-Tape auszuhändigen, schlug ihm dieser eine Eisenstange ins Gesicht und brach ihm den Kiefer.

Die Flut von messerscharfen Riddims aus den Studios von Kingston zeigt kein Anzeichen, dass sie am Austrocken sein könnte. Die führenden Lichter sind in dieser Hinsicht Ward 21 – sie sind nach einer Abteilung der psychiatrischen Klinik benannt, und dieser Anspielung machen sie mit ihren verflixten Synkopen und kuriosen Fremdgeräuschen alle Ehre. Ein Blick in die britischen Reggae-Charts zeigt, dass neben jungen Namen wie Nasio


Shaggy

Ward 21 – Cover «Mentally Disturbed»