auftrugen. Der Versuch der Firma CBS, Yellowmans Sound und Botschaft dem Geschmack derer anzupassen, die jetzt massenweise Marley-Alben kauften, floppte kläglich und war aus der Sicht des Künstlers ein Eigentor. In Jamaika war es fast nur das Bass/Drum-Produzenten-Duo von Sly Dunbar und Robbie Shakespeare, das über die Horizonte der Insel hinausblickte. Seine Arbeit verhalf dem Gesangstrio Black Uhuru zu internationaler Prominenz und einem Grammy, derweil Grace Jones und Joe Cocker ihren Sound in die gute Stube von Musikfans brachte, die ansonsten nie eine Reggae-Platte angehört hätten. Die rasante Digitalisierung des Reggae – angefangen am 23. Februar 1985 mit King Jammys Aufnahme des Digi-Riddim «Under Me Leng Teng» – beschleunigte ironischerweise noch die Abkehr der alten Roots-Reggae-Fans: Reggae ja – aber doch nicht computerisiert!
In ihrer Insichkehrung schafften es die Jamaikaner, die Meinung, nur in Jamaika werde authentischer Reggae gespielt, noch zu verstärken. So entging vielen potenziellen Reggae-Fans, dass der klanglich interessanteste Reggae von Produzenten wie Mad Professor, Adrian Sherwood und Dennis Bovell in London und von Lloyd Bullwackies Barnes und C.Evans in New York produziert wurde. Letzterer war mit «Rough & Rugged» von Shinehead für eine grossartige Liedersammlung verantwortlich, die eine Brücke schlug zum Hip-Hop und dem gerade umjubelten Michael Jackson.
In London lief der Trend einerseits in die Richtung der äusserst englisch und süffig rappenden Tippa Irie und