Nina Hagen Band mit «African Reggae». Damals wurde schnell klar: deutsche Musiker mit ihrem analytischen Hang und ihrer Akribie schienen der Philosophie des Reagge durch die intellektuelle Annäherung am nächsten zu kommen.
Wie stark sich auch der deutsche Hip-Hop von den Grundmustern aus der Karibik nährte, lässt sich beim Tausendsassa Jan Delay (ehemals Mitglied der Formation Beginner) am besten nachhören. In seinen unzähligen Projekten mischte er jamaikanische Riddims, Dub-Ästhetik und Breakbeats mit Texten deutscher Zunge. Mit seiner Variante des Nena-Songs «Irgendwie, Irgendwo, Irgendwann» gelang ihm ein Riesenhit und mit dem Album «Searching For The Jan Soul Rebels» ein veritabler deutscher Reggae-Klassiker. Delays Ankündigung auf dem Album seiner neuen Band Disko No. 1, Reggae sei tot, ist natürlich ironisch gemeint. Wie alles, was der Hamburger in seiner Karriere angefasst hat, bleibt auch Reggae als Ingredienz in der Weiterführung enthalten. Und damit lässt sich auch nachhören, wie die Philosophie dieser Musik, die sich immer auch als Recycling-Grundlage präsentierte, von der deutschen Szene verinnerlicht worden ist.
Dass Deutschland mittlerweile zu einer der wichtigsten Reggae-Szenen weltweit herangewachsen ist, dafür haben allerdings andere Protagonisten gesorgt. Das