Produzentenduo Rhythm & Sound etwa, die Sänger Gentleman und Patrice sowie das Kollektiv Seeed. Sie sind die Spitze einer Szene, die längst auch in Jamaika hoch angesehen wird und aus der eine kreativ funktionierende Deutschland-Jamaika-Connection gewachsen ist.
Gründe genug also, diesem Phänomen ein Buch zu widmen. Der freie Autor und Musiker Olaf Karnik sowie Helmut Philipps, Produzent, Autor, Musiker und einer der deutschen Reggae-Pioniere, ist mit «Reggae in Deutschland» eine längst fällige Würdigung der Szene gelungen. Die beiden rollen die Entstehungsgeschichte zeitlich in drei Kapiteln auf, bevor sie sich – ganz Journalisten – vor allem in Form von Interviews und Porträts der aktuellen Szene zuwenden. Mit dem übersichtlichen Aufbau sorgen sie dafür, dass das Buch nach der Lektüre nicht im Regal verstaubt, sondern jederzeit als Nachschlagewerk konsultiert werden kann.
«Reggae in Deutschland» entpuppt sich als eine gründliche Durchforschung einer Szene, die nicht nur in den Charts Erfolge feiert, sondern auch und vor allem im subkulturellen Rahmen und in der tiefsten Provinz an Vielfältigkeit nichts zu wünschen übrig lässt. So kommt auch die bayerische Variante in Form des unermüdlichen Hans Söllner zum Zuge – auch als ein Beispiel dafür, dass Reggae in Deutschland sich nicht der Nachahmung,