Die Ur-Skatalites existierten nicht lang. Im Januar 1965 ermordete Drummond in einem Moment geistiger Umnachtung seine Geliebte und landete zuerst im Gefängnis, dann in einer psychiatrischen Klinik, in der er 1969 je nach Quelle Selbstmord beging oder umgebracht wurde. Vorab für die Produzenten Coxsone Dodd und sein Studio One sowie für Duke Reid nahmen The Skatalites Hunderte von Stücken auf und verwandelten den recht einspurigen Ska-Beat der frühesten Tage in einen musikalischen Rahmen, in dem es Platz hatte für eine ungemeine Vielfalt an Stimmungen. Manche Skatalites-Tunes waren so wild, dass sie hätten Free Jazz sein können – nur eben mit einem Ska-Beat. Andere zupften an den Saiten der Sentimentalität, wieder andere übersetzten die Hits von Amerika und England – «What’s New Pussycat» etwa – in den Geist von Jamaika. Populär waren auch «arabisch» oder sonstwie exotisch angehauchte Melodien. Und weil einige Skatalites zur Rastafarier-Sekte gehörten, fand man im Ska sogar Platz für Rasta-Hymnen.
Aufmüpfige Jugend
Bis zum «Do the Reggay»-Jahr 1968 hatte sich das Klima in Jamaika grundlegend verändert. Vorbei war es mit dem entfesselten Optimismus der ersten Unabhängigkeitsperiode. Die Briten mochten heimgegangen sein. Dafür setzten nun amerikanische Bauxitkonzerne, sonstige Grossfirmen sowie der International Monetary Fund (IMF) ihre Zangen und Brecheisen an. Die Freiheit hatte den Armenvierteln von Kingston keine Verbesserungen gebracht, im Gegenteil. Entsprechend aufmüpfig war die Jugend