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das kulturelle überformat
Nr. 29 / 21. Dezember 2009
#Legendäre Alben wiedergehört: John Cale: «Fear» (1974)
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musik
Legendäre Alben wiedergehört: John Cale: «Fear» (1974)

Aaron Copland und als Ex-Mitglied von La Monte Youngs Experimentaltruppe darauf brannte, bei der Gestaltung der modernen Welt ein Wort mitzureden.

Mit der Verbindung zu Joe Boyd, einem amerikanischen Produzenten in London, tat sich für den Exil-Walisen ein neues Türchen auf. Er zog nach London. «Fear» war das erste Produkt nicht nur der neuen Umgebung, sondern auch eines neuen Plattenvertrages mit Island Records, das perfekte Heim für Cale und seine ketzerische Beziehung mit den Konventionen. Sein erstes Ziel mit «Fear» sei es gewesen, gewisse Kreativstränge aufzugreifen, die bei Velvet Underground den diktatorischen Tendenzen eines gewissen anderen Bandmitgliedes zum Opfer gefallen seien, sagte Cale später. Dazu gehört zum Einen die Ergründung von bis zur Weissglut rockendem Feedback («Fear Is A Man’s Best Friend», «Gun», «Momamma Scuba») und zum Anderen die emotionale Brisanz in der Kombination von süffiger Popmelodik und beängstigend düsteren Texten, deren Darbietung nicht selten in einem tierischen Röhren enden.

Cale besitzt eine eher ungewöhnliche Singstimme. Sie ist keineswegs schön, volumenreich oder gar flexibel im klassischen Stil. Die Töne werden bisweilen eher angedeutet als getroffen. Besonders wenn das im idyllischen «Emily» oder im gelassenen «Ship of Fools» geschieht, vertieft das nur die Stimmung von Verwirrung und Paranoia. Phil Manzanera (Roxy Music) spielt Gitarre, Archie Leggatt (Kevin Ayers) Bass, Fred Smith (Patti Smith) Drums und Brian Eno allerhand anderes. Sogar der genialische Richard