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das kulturelle überformat
Nr. 29 / 21. Dezember 2009
#Interview mit Owen Pallett
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musik
Interview mit Owen Pallett

Seine «Band» nach einem Video-Game mit heldenhaften Gutmenschen und abgrundtiefen Bösewichten zu benennen, zeugt von einer pubertären Verehrung selbigen Spieles oder aber von einem ungewöhnlichen Sinn für Humor. Bei Owen Pallett kann getrost die zweite Variante vorausgesetzt werden. Der Name für sein Einmann-Projekt ist – das sei gleich gesagt – völlig irreführend. Es versteckt sich dahinter keine schrille Cartoon-Musik oder gar technoide Experimentalwut. Vielmehr ist der in Toronto lebende Pallett ein Geiger und Pianist, der an der Universität Kompositionstheorie studierte und sich als Arrangeur für so unterschiedliche Bands wie Arcade Fire und Fucked Up, Hidden Cameras und Mountain Goats hervorgetan hat. «Heartland» ist das dritte Album, das er unter dem Banner von Final Fantasy veröffentlicht. Darauf präsentiert er eine so süffige wie abenteuerliche Mischung aus poppig angelegten Liedern, welche in dichte, perkussive Streicher- und Bläserarrangements und –Loops eingebettet sind, die sich auf halbem Weg zwischen Neuer Musik und zwitscherndem Soundtrack treffen. Auf der Durchreise in London versuchte der 30jährige Pallett zu erklären, warum ihn der Vergleich mit Gegenwartsmusik erschreckt.

Owen Pallett, Ihr Album gibt mir die seltene Möglichkeit, in aller Ehrlichkeit zu sagen, dass ich solche Musik noch nie in meinem Leben gehört habe.  

Owen Pallett: Oh, danke.