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das kulturelle überformat
Nr. 29 / 21. Dezember 2009
#Interview mit Charlotte Gainsbourg
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musik
Interview mit Charlotte Gainsbourg

Als Schauspielerin hat Charlotte Gainsbourg längst bewiesen, dass sie nicht einfach die Tochter von Serge Gainsbourg und Jane Birkin ist. Immerhin wurde sie 2009 an den Filmfestspielen von Cannes für ihre Rolle in Lars von Triers Film «Antichrist» als «Beste Darstellerin» ausgezeichnet. Mit dem Album «IRM» zeigt die 1971 geborene Französin nun mit Nachdruck, dass sie auch eine bemerkenswerte Sängerin ist. Erstmals hat sie auch die Songs stark geprägt, obwohl diese fast ausschliesslich von Beck stammen. Der kalifornische Tausendsassa schrieb nicht nur fast alle Songs und die meisten Texte von «IRM», er produzierte und mischte die Aufnahmen auch. Das hört man der Musik deutlich an, und doch ist es unzweifelhaft das Album von Charlotte Gainsbourg.

Beck hat den sanft hauchenden Charakter von Charlotte Gainsbourgs Gesangs nicht noch verstärkt mit lieblicher Musik wie Air dies auf Gainsbourgs letzten Album «5:55» von 2006 taten. Er hat ihrer Stimme zum einen neue Facetten entlockt: sie singt auch einmal dunkel beschwörend, dann leicht verzerrt, ein andermal mit mechanischer Entrücktheit. Und Beck hat den Gesang oft reizvoll mit rhythmisch sperriger, zuweilen schroff klingender Musik zwischen Pop, Folk und Rock kontrastiert, was sein Vater David Campbell an einigen Stellen mit gespenstisch schönen Streicherarrangements ergänzte. Es finden sich aber auch schlicht wunderschöne Balladen wie das Duett «Heaven Can Wait».

Vor allem aber hat Beck als Sprachrohr von Charlotte Gainsbourg gewirkt und ihre Vorstellungen in Songs


Gainsbourg & Beck / © Autumn de Wilde