Kalup Linzy, SweetBerry Sonnet (Remixed),
2008, Video / © Kalup Linzy, Courtesy
Taxter & Spengemann, New York
New York ist also ein Paradies, wenn es um «Dress Codes» geht. Leute verbergen sich hinter Uniformen oder uniformierten Modetrends. Oder aber sie betonen ihre Individualität durch aparte Kleidung, schrille Outfits, schräge Frisuren oder durch auffälliges Benehmen. Und mittendrin in dieser an sich schon spannenden Ausstellung des menschlichen Verhaltens und der sozialen Codes findet sich das International Center of Photography, das dieses Jahr als «Year of Fashion» deklarierte und mit zahlreichen Ausstellungen rund um das Thema Mode und deren Rolle in Kunst und Gesellschaft von sich reden machte. So wurden Retrospektiven der Werke Edward Steichens und Richard Avedons ebenso gezeigt wie mit «Weird Beauty» und «This is not a Fashion Photograph» das Thema aus verschiedenen Perspektiven betrachtet.
Und nun widmet sich auch die dritte Ausgabe der «ICP Triennial of Photography and Video» dem selben Thema. Nur wurde der Blickwinkel dafür noch einmal geändert. Die Werke der insgesamt 34 Künstlerinnen und Künstler (fast drei Viertel darunter sind Frauen) aus 18 Ländern repräsentieren nicht die Modewelt, sondern reflektieren das Thema aus der künstlerischen und sozialen Warte. Nicht alle gehen so offensichtlich und wenig überraschend mit dem Thema um wie die Holländerin Jacqueline Hassink (*1969), die in ihrem Video «BMW Car Girls» (2004) Models zeigt, die vom bayerischen Autohersteller für eine Ausstellung gebucht werden, um dann in knappen Kleidern ein laszives Verhältnis zu den Modellen jener Marke vorzuführen, die sich in den USA als «the ultimate driving machine» propagiert.