Lange wollte er von einer Verfilmung seines Werkes nichts wissen: Maurice Sendak, mittlerweile 81jährig, hält nichts von Kinderbüchern, und schon gar nichts von deren Verfilmungen: «Sie sind alle vulgär. Wie Madonna», soll er gesagt haben. Sendak, der als Dekorateur bei FAO Schwartz in New York, der Welt grösstem Spielzeugladen, seine berufliche Karriere begann, hatte es bald einmal satt, sich an seinem Arbeitsort mit Kinderbüchern konfrontiert zu sehen, die die Welt blütenweiss darstellten oder die das Gute und das Böse als rein oberflächliche Schwarz-Weiss- Betrachtung schilderten. Als er 1963 «Where The Wild Things Are» veröffentlichte, wurde das Buch von den Kritikern brutal verrissen. Die Bilder seien zu dunkel und überhaupt, sei so etwas Kindern nicht zuzumuten.
Erst später erkannte man die psychoanalytische Dimension hinter der in einfachen Bildern und knappen Sätzen erzählten Geschichte von Max, der mit seinem Wolfskostüm bekleidet Unfug treibt, und deshalb von seiner Mutter zur Strafe ohne Abendessen aufs Zimmer geschickt wird. Dort flüchtet Max in seine eigene Fantasiewelt, an einen Ort, wo die Wilden Kerle wohnen. Diese Wesen küren Max zu ihrem König und der Junge scheint ob der neugefundenen Freiheit glücklich. Doch am Ende entpuppt sich sein neues Reich nicht so wie vorgestellt und Max plagt das Heimweh.