Stranger Cole / Foto: © Madeleine Gentinetta

Anzeige
das kulturelle überformat
Nr. 29 / 21. Dezember 2009
#Interview mit Stascha Bader, Regisseur
  2/11
film
Interview mit Stascha Bader, Regisseur

Der Zürcher Regisseur Stascha Bader hat für seinen Film die Musiker aufgespürt, die vor über 40 Jahren mit dem Rocksteady die Grundlage für den Reggae schufen. Im gemächlichen Tempo des Rocksteady zeichnet er mit ihnen die Geschichte dieses Stils nach, wozu er neben neuen Bildern von den Studio-Sessions und ausführlichen Interview- Passagen auch Archivaufnahmen von damals einsetzt. Vor allem zeigt er in oft berührenden Szenen auch die menschliche Seite dieser Musiker, die durch den nachfolgenden Reggae teilweise in Vergessenheit gerieten. Dank den neuen Aufnahmen kann man zudem viele der Song-Klassiker erstmals in ausgezeichneter Klangqualität geniessen; herausragend sind «Stop That Train» mit U-Roy, «Silent River Runs Deep» mit Judy Mowatt, «You Don’t Love Me Anymore (No No No)» mit Dawn Penn und «The Tide Is High» mit Marcia Griffith.

Stascha Bader, woher rührt Ihre langjährige Faszination für die jamaikanische Musik?

Als ich Anfang der siebziger Jahre erstmals Reggae hörte, fand ich es unglaublich: Wie kann man ernste Themen mit solch lieblicher, angenehmer Musik verbinden? Und sie war im Unterschied zum Punk, der fast gleichzeitig populär wurde, auch sehr musikalisch. Interessant war, dass der Reggae zunächst von England aus in die Schweiz schwappte, Linton Kwesi Johnson oder Steel Pulse etwa spielten schon früh in der Schweiz. Erst danach kamen sie von Jamaika, wobei Claude Nobs sehr schnell viele der Exponenten