Anzeige
das kulturelle überformat
Nr. 20 / 5. Dezember 2008
#Aus der Sicht von...
  1/1
dossier: Das Jahr 2008
Aus der Sicht von...

...Eric Facon

Es gibt Hoffnung.
Durch die Rückkehr zu Intelligenz, Qualität und Stil in der politischen Kultur der Vereinigten Staaten von Amerika.
Durch die Rückkehr musikalischer Helden, älteren Herrn, die beweisen, dass die Rock- und Pop-Kultur nicht nur den Jungen gehört. Gemeint sind The Fireman (alias Paul McCartney) und Bob Dylan. Daneben gab es von jungen Interpreten genügend Musik, die die Ohren kitzelten – zum Beispiel jene von den Fleet Foxes.
Es gab einen ersten Schweizer Buchpreis (für die Deutsche Schweiz), der den würdigen Preisträger fand: Rolf Lappert gelang ein epischer,  packender Roman.
Es gab auch Zwiespältiges.
Etwa die Bemühungen der Pro Helvetia um die Volkskultur in einer Veranstaltungsreihe namens «Echos», deren nachhaltiges Echo auf sich warten lässt.
Oder die Europameisterschaft: in den Fan-Zonen, wurde dem geneigten Publikum vorgeschrieben, in welchen Turnschuhen welches Bier zu konsumieren sei. Hier blies sich die EM zur riesigen Konsumblase auf. Zum Glück eroberten dann orange Massen aus den Niederlanden die Berner Sandsteinburg, und verbrüderten sich auch ausserhalb der Kontrollzonen mit den blau gekleideten Fans aus Italien. So wurde die im Vorfeld herbeigeredete Verbrüderung der Völker doch noch wahr. Und auf ein paar Berner Hausdächern liegen immer noch ein paar Fussbälle.

Alben:
Bob Dylan: «Tell Tale Signs»
The Fireman: «Electric Arguments»
Züri West: «Haubi Songs»

Buch:
Rolf Lappert: «Nach Hause schwimmen»

Song:
The Fireman: «Sing The Changes»

Slogan:
«Jede Scheiss isch e Chance» (Manuel Stahlberger)

Ausstellung:
Walt Disneys wunderbare Welt und ihre Wurzeln in der europäischen Kunst, Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung, München

Highlight allgemein:
Barack Obama