Landschaftsmalern wie Earth auf der anderen Seite, sehen lässt, nimmt es langsam den verdienten Status im Young-Œuvre ein: Als Meisterwerk.
Die angeblich so pessimistische Düsternis des Albums erweist sich dabei als eine oberflächliche, zu sehr am Textinhalt klebende Beobachtung, ja beinahe ein Missverständnis. Sicherlich kann man es gleichsam als eine Art Zwilling von «Tonight’s the Night» begreifen, Youngs Monument der Zerrissenheit und Denkmal für seine Freunde Danny Whitten und Bruce Berry, Gitarrist von Crazy Horse der erste, langjähriger Roadie der andere, das 1975 erschien. Allerdings wurde «On The Beach» zwar zuerst veröffentlicht, aber danach aufgenommen, und nach der tiefen, zerbröselnden Lo-Fi-Verzweiflung von «Tonight’s the Night» wirken die blueshaltigen Tracks hier vom Gestus her eher abgeklärt, gefasster, nüchterner.
Nachhaltig steht es im Zeichen von Verfall und Vergänglichkeit, aber oft klingt es, als schöpfe der Autor eine fast buddhistische Leichtigkeit aus seinen Beobachtungen: «Jetzt lebe ich zwar hier unten am Strand, aber die Möven sind immer noch unerreichbar» – wie er dies singt, da spricht durchaus keine Resignation aus diesem schönsten Satz des Titelsongs, einem tollen, siebenminütigen Ambientblues, mit schummriger, immer wieder nachhallender Gitarre und gleichmütig trabendem Rhythmus, der nur kurz zwischendurch, wie ein Herzstolpern, aus dem Takt gerät.
Überhaupt ist Schummern, Wimmern, Vibrieren eine Klangfarbe, die Young nie vorher und nicht später so