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das kulturelle überformat
Nr. 27 / 15. September 2009
#Wiedergesehen: Federico Fellini, «Satyricon» (1969)
  3/3
film
Wiedergesehen: Federico Fellini, «Satyricon» (1969)

weltweites Anwachsen des Sektierertums. Es folgten Ausformungen von Fundamentalismus jedweder Couleur, eine Rückkehr in kleinbürgerliche Familienstrukturen inklusive Verteufelung der Abtreibung sowie – trotz globaler Vernetzung – die kleingeistige Abgrenzung vieler Leute gegenüber universalem Denken.

Was bleibt, ist der Hochgenuss, den die gewaltige Bilderflut von «Satyricon» immer wieder bereitet. Der Film ruft keinerlei Nostalgie hervor, er steht ganz im Gegenteil immer noch für angedeutete Spekulationen darüber, wie ein unverschämt freies und abenteuerliches Leben auch in widrigsten Umständen geführt werden könnte. Am Schluss erzählt Enkolp, der auf einem Schiff angeheuert hat, dass er zu neuen Ufern aufzubrechen gedenke. Die Erzählung bricht mitten im Satz ab...


Petronius: «Satyrikon», Winkler Verlag
Federico Fellini: «Satyricon», Drehbuch, Diogenes Verlag (vergriffen)
Tullio Kezich: «Fellini», Eine Biographie, Diogenes Verlag
«Federico Fellini», Fotoband mit Text, Diogenes Verlag.

Petronius
Schelmenszenen / Satyrica
Lateinisch / Deutsch
Herausgegeben von Wilhelm Ehlers, Konrad Müller
Artemis & Winkler
Leinen mit Schutzumschlag
560 Seiten
5. Auflage 2004
€  49,90, CHF 82,50