Als Schauspieler in unseren Breitengraden nimmt man im Verlauf einer Karriere viel Arbeit an, die nicht besonders aufregend und sogar oft ziemlich gewöhnlich ist, denn man muss ja seinen Lebensunterhalt verdienen. Die Auswahl hängt ganz von den Angeboten ab, die hereinkommen. Und diese Angebote decken sich nicht immer mit den Gründen dafür, dass man sein Metier einst überhaupt aufgenommen hat. Ich kann mich nicht beklagen. Ich gehörte zu den sehr, sehr privilegierten Schauspielern im deutschen Raum, der die guten Rollen bekam und mit guten Leuten arbeiten durfte. Ich kann mich sicher nicht beklagen. Dreissig Jahre lang habe ich damit meine Familie ernähren können. Ich habe gute Sachen gemacht. Trotzdem – mit der wachsenden Erfahrung spürt man halt, dass man die Fähigkeiten und Möglichkeiten und die Bereitschaft hätte, sich an grösseren Brocken zu versuchen.
PS: Wie erst nach dem Interview bekannt wurde: Christoph Waltz wird Ende 2010 erneut als Bösewicht in die Kinos kommen, und zwar spielt er in der Comic-Verfilmung «The Green Hornet» den Mafia-Boss Chudnofsky. Regie führt Michel Gondry («Be Kind Rewind»).