«Eden» wird als Sichtbarmachung des Unterbewussten zum betörenden Bildersturm, auch wenn er am Ende in die fast unzumutbaren Selbstverstümmelungen führt.
Lars von Trier, bekennender Fan von Ingmar Bergman und August Strindberg, hat nun vor allem im Sinne des Letzteren das Verhältnis der Geschlechter weiter gesponnen. Und es ist daher auch kein Wunder, dass ihm erneut Frauenfeindlichkeit vorgeworfen wird, obwohl er in «Antichrist» keiner der beiden Figuren nur einen Hauch von Sympathie schenkt, schon gar nicht dem kühlen Therapeuten, der seine Frau zum Studienobjekt degradiert und dabei die eigene Trauer völlig ignoriert. Die Strafe dafür, soviel soll verraten sein, wird ihm noch zuteil werden. Gewinner gibt es bei von Trier nicht und der Satan verbirgt sich irgendwo tief in uns drin. Die Grenze zwischen dem Paradies und der Hölle sind fliessend. Wer’s nicht glaubt, sollte sich dem grossen Manipulatoren des Films anvertrauen und sich «Antichrist» trotz der expliziten Szenen ansehen. Es ist zweifellos ein Film wie kein anderer.